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Martin Andreas Walser

Vom drohenden Verstummen, dem ungewollten

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So viele Geschichten sind begonnen, sie haben einen Anfang, manche ein Ende, andere einen Mittelteil, da sind Figuren, die erzählt, Bilder, die wortgemalt sein möchten, manchmal drängeln sie, manchmal ermahnen sie mich im Traum stumm, endlich fortzufahren, sie nicht im Stich zu lassen in ihrer Unvollkommenheit, wie soll ich leben, du hast den Kopf skizziert, doch noch fehlt mir der Rumpf, ich bin Himmel, aber noch nicht Landschaft!, ich bin ein Teil des Gestern, führe mich endlich ins Heute!

Doch wenn ich will, dann kann ich nicht.

Und wenn ich vielleicht könnte, dann will etwas nicht in mir.

Manche würden dies mit was auch immer begründen, eine Ursache so lange suchen, bis sie fündig geworden wären irgendwo da draussen im Meer der Möglichkeiten, dies ist schuld daran oder jenes. Vielleicht stünden da wohlgesetzte Worte, die entschuldigend klängen oder anklagend oder jammernd, verzweifelt oder bedrückt oder ausweichend oder scheinbar präzise, was die Umstände betrifft.

Das liegt mir nicht, eher dies: anzukämpfen gegen das drohende Verstummen, das ungewollte.

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